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Inhaltsbereich

2. Materialbeschaffung

Übersicht:

  1. Bibliografieren
  2. Bibliotheken in München
  3. Fachzeitschriften
  4. Internet- Ressource

1. Bibliografieren

Zur intensiven Beschäftigung mit einem Thema reichen jedoch Lexika und Handbücher nicht aus, vielmehr muss auch die einschlägige Spezialliteratur herangezogen werden. Die Kunst, die relevante Literatur zu einem bestimmten Themenbereich zu finden, nennt man "Bibliografieren". Dieser Arbeitsschritt setzt allerdings eine klare Fragestellung und ein bereits vorhandenes Überblickswissen über den Untersuchungsgegenstand voraus, ansonsten bibliografiert man ins Leere (bzw. ins Unendliche). Grundsätzlich unterscheidet man zwei Arten des Bibliografierens: das unsystematische und das systematische Bibliografieren.

a) Unsystematisches Bibliografieren

Bei diesem Weg geht man von einschlägigen Lexikon- und Handbuchartikeln, aberauch von Monographien und Aufsätzen aus, die einem etwa über die Literaturlisteeines Seminars in die Hände gefallen sind. Deren Literaturverzeichnisse wertet manaus und gelangt so in einer Art Schneeballsystem Schritt für Schritt zu einerumfangreichen Literaturliste. Diese Art des Vorgehens birgt jedoch mehreregravierende Nachteile in sich:

  • Die "Treffer" sind mehr oder weniger zufällig. Es besteht die Gefahr, dass Sie zentrale Titel übersehen.
  • Die so entstandene Literaturliste ist unvollständig: Vor allem die neueste Literatur fehlt, da man "rückwärts" bibliografiert; Titel, die nach dem "Ausgeschlachteten" Werken erschienen sind, entgehen Ihnen. Insbesondere die in Zeitschriften und Sammelbänden publizierten Aufsätze sind so kaum zufinden.
  • Indirekt treffen die Autoren der von Ihnen "ausgeschlachteten" Werke (derenQualität man am Anfang des Forschungsprozesses nur schwer einschätzen kann), die Literaturauswahl für Sie – denn was diese nicht berücksichtigt haben, entgeht somit auch Ihnen!

b) Systematisches Bibliografieren

Aus diesen Gründen ist es, spätestens wenn Sie eine Hauptseminararbeit, insbesondere aber eine Magisterarbeit oder eine Dissertation schreiben wollen, unabdingbar, systematisch vorzugehen. Da das systematische Bibliografieren jedoch Routine erfordert und nur in der Praxis erlernt werden kann, sollte es bereits im Grundstudium eingeübt werden. Der große Vorteil des systematischen Bibliografierens besteht darin, dass man dadurch die vorhandene einschlägige Literatur weit vollständiger erfasst und damit auch auf die jüngst erschienenen Titel stößt. Dazu muss man die thematischrelevanten Bibliografien auswerten. Da zwischen Redaktionsschluss und Erscheinen jedoch abermals eine Zeitspanne von manchmal ein bis zwei Jahren vergeht, in der weitere Arbeiten erscheinen können, müssen Sie anschließend noch die neuesten Jahrgänge der einschlägigen Fachzeitschriften durchgehen: Hier finden Sie die neuesten Aufsätze, aber auch Besprechungen oder Ankündigungen aktueller Monographien.

Tipp:

Achten Sie beim Sammeln von Literatur stets darauf, die bibliografischen Angaben der von Ihnen gefundenen Werke vollständig aufzunehmen, und notierenSie sich nach Möglichkeit auch deren Signaturen in der Bibliothek – anderenfalls müssen Sie später nochmals danach suchen!

c) Bibliografische Hilfsmittel und Bibliografien

Eine Bibliografie ist ein Buch, das andere Bücher oder Fachartikel verzeichnet. Es gibt Bibliografien für die gesamte Sinologie, aber auch für einzelne Epochen, Bereicheoder historische Teildisziplinen. In der Bibliothek des Münchner Instituts für Sinologie finden Sie Bibliografien zu verschiedenen Gebieten der Sinologie in den Regalen, diehinter den Computerplätzen stehen. Außerdem findet sich im Zeitschriftenkeller die periodisch erscheinende Bibliografie Revue Bibliographique de Sinologie (Signatur:2000/43a; neueste Hefte liegen oben aus).

d) Bibliografieren im Internet

Mittlerweile finden sich im Internet zahllose Seiten, die das Auffinden vonwissenschaftlicher Literatur erheblich erleichtern können. Allerdings ist gerade bei diesem Medium Vorsicht geboten: Hier ist oft nicht alles Gold was glänzt, daher muss man beim Bibliografieren im Internet die Vertrauenswürdigkeit der Quelle genau prüfen. Grundsätzlich ist das Internet auf zwei Weisen hilfreich bei der Erstellung einer Bibliografie: zum einen über virtuelle Bibliografien; zum anderen über virtuelle Bibliothekskataloge, die sog. "OPAC" (Online Public Access Catalogue; z.B. den OPAC der Stabi), die das Recherchieren nach bestimmten Schlag- und Suchwörtern ungemein erleichtern, weil sie die Bildung von Schlagwortketten und damit eine relativ hohe Treffergenauigkeit ermöglichen. Die umfangreichste asienkundliche Bibliografie von Fachliteratur in westlichen Sprachen ist die virtuelle Bibliography of Asian Studies.

Die Bibliography of Asian Studies können Sie nur über Rechner des Instituts bzw. der Universität benutzen. Dabei müssen Sie sich von der Website der Uni-Bibliothek durchklicken, also:

  • Link "Datenbanken" klicken
  • Link "Alphabetische Liste"
  • "Bibliography of Asian Studies" auswählen
  • fetten Link "Bibliography of Asian Studies" anklicken und los geht's!
  • Sie können sich dort eine "Büchertasche (bookbag)" packen und per email schicken lassen – bequemer geht es nicht.

2. Bibliotheken in München

Sinologie ist ein Lesestudium. Bibliotheken sind für den Sinologen das, was Laboratorien für die Naturwissenschaftler bedeuten – ihr wichtigster, absolutunverzichtbarer Arbeitsplatz. Sie müssen lernen, ein Buch oder eine Fachzeitschrift ineiner Bibliothek zu finden. Dies sollte am Beginn des Studiums eine Ihrer Prioritäten sein.

  • Natürlich werden Sie als erstes im Katalog des Münchner Instituts für Sinologie nachsehen. Sollten Sie dabei auf Schwierigkeiten stoßen oder ein Buch nicht finden, scheuen Sie sich bitte nicht, einen der Hiwis oder einen Dozenten um Hilfe zu bitten!
  • Die Bayerische Staatsbibliothek (Stabi) verfügt über einen sehr großen Bestand an sinologischer Fachliteratur, sowohl in westlichen als auch in chinesischer Sprache. Chinesische Titel müssen Sie allerdings über einen besonderen Online-Katalog (RLG Eureka) recherchieren. Dies können sie im Ostlesesaal der Stabi tun. Die Mitarbeiter werden Ihnen dabei behilflich sein.
  • Viele westliche Titel werden sie auch in der Uni-Bibliothek (UB) finden. Zur Benutzung der Stabi und der UB ist eine Benutzerkarte erforderlich, die gegen Vorlage von Personal- und Studentenausweis in der UB erhältlich ist. In beiden Bibliotheken kann über einen OPAC recherchiert werden. Beide Bibliotheken bieten Führungen an, die Ihnen die Benutzung erleichtern. Ansonsten wenden Sie sich mit Ihren Fragen bitte an das Personal.
  • Wenn Sie wichtige Bücher in München nicht erhalten können, müssen Sie den Weg über die Fernleihe gehen. Dabei wird das Buch aus einer anderen Bibliothek nach München gesandt. Allerdings dauert die Fernleihe oftmals länger, so dass Sie die benötigten Bücher rechtzeitig bestellen müssen! Online können Sie z.B. über den BVB (BibliotheksVerbund Bayern) westliche Bücher aus anderen Bibliotheken in Bayern bestellen, die in München nicht vorhanden sind. Westliche und chinesische Titel können Sie auch über den OPAC der Bibliothek des Seminar für Sinologie in Heidelberg – sie zählt zu den größten sinologischen Bibliotheken Europas - recherchieren und per Email bestellen.

3. Fachzeitschriften

Fachzeitschriften sind das wichtigste Medium der wissenschaftlichen Diskussion. Aufgrund ihres periodischen Erscheinens sind sie meist aktueller als Monographienund können daher besonders sensibel auf neue Trends in der Forschung eingehen. Zudem werden die großen wissenschaftlichen Debatten vor allem in den Fachzeitschriften ausgetragen. Daher ist ihre Lektüre regelmäßige Pflichtübung für Studenten der Sinologie, denn nur so gewinnt man ein differenziertes Bild von der Entwicklung der Disziplin. Darüber hinaus können Fachzeitschriften Anregungen zur Schwerpunktbildung im eigenen Studium liefern. Werfen Sie deshalb hin und wieder einen Blick in die aktuellen Nummern sinologischer Fachzeitschriften. Diese finden Siein unserer Institutsbibliothek in den Regalen gegenüber des Kopierers.

4. Internet- Ressourcen

Das Internet ist ein virtuelles Land der unbegrenzten Möglichkeiten. Auch Sinologen eröffnet es mittlerweile eine breite Palette von Nutzungschancen. Allerdings ist dabei Vorsicht geboten, denn viele Angebote im World Wide Web (www) sind alles andere als zuverlässig und zudem extrem kurzlebig. Da Nachprüfbarkeit und Zuverlässigkeit der Informationen jedoch elementare Bestandteile jeder Wissenschaft sind, dürfen Internet-Seiten nicht als einzige Informationsquellen zur Bearbeitung eines wissenschaftlichen Themas herangezogen werden. Zudem müssen Sie die Qualitätdes Internet-Angebots genau prüfen. Allgemeine Kriterien für seriöse Internet-Seitensind,

  • dass sie bereits seit längerer Zeit etabliert sind (Dauerhaftigkeit ist im Internet fraglos ein Kennzeichen von Qualität);
  • dass sie von öffentlichen Institutionen, wie z.B. Universitäten, gefördert werden (die Vergabe von öffentlichen Mitteln ist in der Regel an Qualitätsstandards gebunden, die überprüft werden);
  • dass sie kostenlos zugänglich sind (Vorsicht vor kommerziellen Angeboten und privaten "Überzeugungstätern")
  • und dass ihr Inhalt regelmäßig gepflegt und aktualisiert wird.
  • Was die Planung des Studiums betrifft, bedeutet das Internet fraglos eine enorme Erleichterung: Sie müssen nicht mehr von einem "Schwarzen Brett" zum nächsten laufen, um sich über das aktuelle Lehrangebot, Sprechstunden, Prüfungstermine, kurzfristig angekündigte Lehrveranstaltungen und Gastvorträgen, Studien- und Prüfungsordnungen oder das Lehrpersonal (Schwerpunkte in Lehre und Forschung, Lebenslauf etc.) zu informieren – dies alles können Sie über die Homepage des Instituts für Sinologie bequem vom heimischen Schreibtisch aus erledigen. Der Nachrichtenaustausch via E-Mail erleichtert zudem die Kommunikation zwischen Lehrenden und Lernenden: Wenn Sie Ihren Dozenten den Entwurf eines Thesenpapiers oder die Gliederung einer Hausarbeit vorab zusenden, können diese sich intensiv auf das Gespräch mit Ihnen vorbereiten.

Die folgende Liste mit seriösen Internet-Angeboten ist zwar unvollständig, bietet aber Gelegenheit zum ersten Einstieg. Von dort finden Sie zahlreiche Links zu weiteren relevanten Seiten.